Immer mehr lernbegeisterte Senioren am Erfurter Kolleg

Der demographische Wandel viele Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die Seniorinnen und Senioren leben nicht nur deutlich länger, sie sind auch im Alter immer aktiver. Getrau nach dem Motto: „Wer rastet der rostet“, erfreut sich sich der „Seniorenuni“ auch in Erfurt immer größer Beliebtheit.

Im Oktober des vergangenen Jahres startete das auch „Seniorenuni“genannte Erfurter Kolleg, ihr zehntes Semester. Es war das Anliegen der Erfurter Universitätsgesellschaft, einen lang gehegten Wunsch vieler Erfurter Bürger zum Lernen, auch nach dem Berufsleben, zu erfüllen.

Es gibt auch andere Möglichkeiten zur Weiterbildung, aber keine auf vergleichbaren Niveau.

Namhafte Professoren und Dozenten halten hochinteressante Vorlesungen aus verschiedensten Wissensgebieten und gehen in anschließenden Seminaren auf die differenzierten Fragen der Hörer ein. Das Erfurter Kolleg unterscheidet sich von anderen Anbietern auch dadurch, dass sich die Teilnehmer an der Gestaltung der Semesterinhalte beteiligen. Es gibt zudem einen Hörerbeirat welcher im ständigen Kontakt zu den Organisatoren der Uni steht. Es fällt auch positiv auf, dass der normale Studienbetrieb in keiner Weise Behinderungen erfährt. Da die Vorlesungen für den speziellen Hörerkreis erfolgen, braucht kein Student um den Verlust eines Hörsaalplatzes zu bangen.

Die Idee einer solchen Veranstaltungsform hat sich schon vor der Neugründung der Erfurter Universität entwickelt. Es ist auch ein besonderer Verdienst von  Dr. Anselm Räders, dass sich Menschen in ihrer Freizeit und auch nach dem aktiven Berufsleben an einer Universität weiterbilden können. Es sind vor allen naturwissenschaftliche, philosophische oder kunstwissenschaftliche Themen welche besonders gern belegt werden. Die Hörer lassen sich auf Themen ein, welche sie schon immer interessierten, aber für die im Berufsleben kein Platz und keine Zeit bestand. Mit anderen Worten, es wird mit Spaß und Freude gelernt. Den Dozenten macht es offensichtlich auch Freude so stark aufgeschlossene Zuhörer zu erreichen.

In den letzten Jahren hat sich der Kreis der Dozenten ständig erhöht. Das Themenspektrum wurde breiter und die Teilnehmer wurden immer mehr. Es besteht auch die Möglichkeit der Teilnahme sozial schwächer gestellter, aber umso lernfreudigerer Menschen. Die Inhaber des grünen Sozialausweises erhalten verbilligte Teilnehmerkarten.

Die Vorlesungen werden durch Besuche kultureller Einrichtungen, durch Führungen an interessanten Orten oder Objekten ergänzt und werden dadurch noch interessanter. Die Semestereröffnung und auch der Abschluss erfolgt jeweils in einer festlichen Form. Jeder „Kollegiat“ erhält am Semesterende eine schriftliche Bestätigung seiner Teilnahme überreicht.

Diese Urkunde kann man dann auch einmal im Bekanntenkreis vorzeigen und damit beweisen, dass man etwas für seine Bildung unternimmt. Wer nun Lust verspürt, etwas mehr zu erfahren, der sollte sich an die Universitätsgesellschaft e.V. am Erfurter Fischmarkt 22 wenden. Man kann dort auch anrufen unter 0361 – 7371756.

Foto und Text: Uwe Pohlitz