So lange Menschen ihre Stimme erheben ...

Sieben Jahre gibt es nun schon Armut per Gesetzt, was in der Regel nur als Hartz IV bezeichnet wird. Genauso lange gibt es auch Widerstand – wenig, aber immerhin hat man die ganze Zeit durchgehalten.

Sieben Jahre dauert er nun schon, der unermüdliche Kampf gegen Hartz IV. Am 4. August versammelten sich knapp 100 Menschen auf dem Anger, um zu verdeutlichen, dass dieser Protest noch nicht am Ende ist. Klaus Schüller von der IG Metall würdigte die Ausdauer des Erfurter Bündnisses für Soziale Gerechtigkeit, die sich schon so lange gegen Hartz IV engagieren und damit verhindern, dass die Nazis dieses Thema besetzen können. Der Protest in Erfurt ist nur eine von vielen – in ganz Deutschland wird in mehr als 100 Städten gegen Hartz IV demonstriert. Das sei der größte öffentliche Protest in der Bundesrepublik in den letzten 20 Jahren, wie der Vorsitzende der Erfurter LINKEN, Dr. Steffen Kachel betonte. Der seit sieben Jahren anhaltende Protest habe deutlich gemacht, so Kachel, dass derart unmoralisches Handeln auf Widerstand stößt. Die Demonstranten – nicht nur in Erfurt – leisteten neben dem Beitrag zu sozialen Gerechtigkeit auch Bildungsarbeit, in dem sie die wahren Hintergründe und Auswirkungen von Hartz IV offenlegen. Die regionale Presse hat das Thema offenbar schon abgehakt und die Zeitung mit den großen Buchstaben ist bekannt dafür, gegen die angeblich so faulen Hartz-IV-Empfänger zu hetzen.   

Bei aller Würdigung des Engagements der Demonstranten gab es aber auch leise kritische Stimmen. Steffen Kachel wies darauf hin, dass es eine anhaltende Diskussion über die Methoden des Protestes gibt. Im Vergleich zur Anfangszeit 2004 ist die Zahl der Teilnehmer deutlich geschrumpft. DIE LINKE werde aber, so lange es noch Menschen gibt, die ihre Stimme erheben, weiterhin ihre volle Unterstützung anbieten.    

T. H.