Premiere des LINKEN SPEKTAKELS „Thüringen rockt!“

Ein Großer Markt LINKER Informations- und Mitmachmöglichkeiten vom Politik-Talk über Autoren-Lesungen bis zum Großfeldschach gab es am 27. Mai auf dem aus allen Nähten platzenden Erfurter Anger.

In bester Anknüpfung an das legendäre Linke Medienspektakel, das nach der Wende an der Suhler Sternwarte Jahr für Jahr Tausende an linker Politik Interessierte angezogen hatte, ging am 27. Mai auf und um den Erfurter Anger die Erstauflage eines neuen LINKEN SPEKTAKELS über die Bühnen. Der Landesverband, Abgeordnete und Mitarbeiter der LINKEN aller Ebenen, Engagierte aus dem Erfurter Stadtverband sowie den Kreisverbänden Thüringens hatten sich ebenso eingebracht, wie Vereine und Verbände. Auf dem Markt der Möglichkeiten wurde eine breite Palette von Informations- und Mitmachangeboten unterbreitet: von Cuba Si bis zur Rosa-Luxemburg-Stiftung, vom Thüringer Gehörloseverband bis zum Förderverein zur Rettung des Schiefen Kirchturms von Bad Frankenhausen. ND, Junge Welt, UNZ, Buchautoren und Bücherstände, Lesungen und Konzerte, Kinderspaß u. a. mit der Altenburger Bücherkiste und Großfeld- und Simultanschach mit der Meisterin Diana Skibbe und ihrem Verein TSV Zeulenroda, Preisskat mit Bundestagsabgeordneten – und vor allem natürlich viel Politik-Talk mit dem abschließenden Höhepunkt, der Rede Oskar Lafontaines, bei der es richtig eng wurde im Zentrum auf dem Anger.

Auf besonders große Zustimmung trafen seine Ausführungen zur Arbeits- und Sozialpolitik, schließlich muss in Thüringen jeder Dritte von einem Einkommen im Niedriglohnbereich leben. Lafontaine unterstrich die Verantwortung der Hartz-IV-Parteien. Die von Rot-Grün verabschiedeten Gesetze „haben dazu geführt, dass wer arbeitslos ist, jede Arbeit annehmen muss und sich der Niedriglohnsektor immer mehr ausbreitet“. Die LINKE bleibe dabei: Hartz IV muss weg! 

Eine ganz besondere Kostbarkeit waren übrigens die Lesungen im Esquina del Tango. Gleich am Anger um die Ecke konnte man im gediegenen Spiegelsaal Matthias Biskupek mit „Neuen Satiren und ollen Kamellen“ erleben, dabei seine neueste Eulenspiegel-Kolumne „Kalter Krieg und heiße Mädels“. Gut besucht auch Reinhold Anderts einzigartige Einblicke „Nach dem Sturz – Gespräche mit Erich Honecker“ sowie der eindrucksvolle Lese- und Gesangsauftritt von Barbara Thalheim „Vorm Tod ist alles Leben“. Schade dennoch, dass diese Prominenten ein nicht noch größeres Publikum hatten. Sie mal wieder zu jeweils eigenen Veranstaltungen einzuladen, sollte sich die LINKE vornehmen. 

Annette Rudolph 

Foto: Uwe Pohlitz