Kulturabend war ein großer Erfolg

„Kultur = Luxus?“, so lautet der Titel einer abendlichen Kulturveranstaltung der Linksjugend ['solid] und dem Erfurt Sender Radio F.R.E.I. am 21. Mai. Selbst die Veranstalter waren vom Besucherandrang überrascht.

Wenn Farben hörbar werden und einem Geräusche auf der Zunge zergehen, klingt es nach kreativem Schaffen junger KünstlerInnen. Ob Musik, Performances oder Zeichnen, dieses Schaffen braucht Räume. Ein solcher Raum durfte am 21. Mai die „Frei-fläche“ des lokalen Senders Radio F.R.E.I. sein. Einen großen Erfolg durfte die Ortsgruppe Erfurt der Linksjugend ['solid] mit ihrer Veranstaltung „Kultur = Luxus?“ verbuchen. „Wir sind selber überrascht, dass so viele Leute gekommen sind“, sagte Frances Luhn, die sich organisatorisch und auch kreativ an dem Programm beteiligte. Über 100, zumeist junge Menschen hatten den Weg zum Kulturabend gefunden. 

Eingeleitet wurde der Abend durch einen kleinen Film, in dem sich kulturschaffende Institutionen und Politiker zum Thema Kulturförderungen in Erfurt zu Wort meldeten. Unterschiedliche Standpunkte gab es bei der Einschätzung, wie kooperativ sich die Stadtverwaltung verhält, wenn „links-aussehende“ Jugend-   liche ein Anliegen haben. Auch die Finanzierung für die städtische Oper im Verhältnis zu der Vielzahl an kleinen Projekten wurde heiß diskutiert. „Die Preise für einen Besuch in der Oper sind trotz der finanziellen Subventionen so hoch, dass viele hier im Raum nicht in den Genuss solcher Kultur kommen können“, kritisierte ein Gast und bekam viel Zustimmung. Die Stadt in die Verantwortung zu bringen, neben finanzieller Unterstützung von kulturellen Projekten, diese nicht durch logistische oder bürokratische Formalitäten zu behindern, sondern ihnen entgegenzukommen, war eine der wichtigsten Lösungsansätze, um speziell der Subkultur neue Möglichkeiten zu geben. Abgerundet wurde die spannende Diskussion durch die vielen Darbietungen junger KünstlerInnen. Angefangen bei kreativer, kurzer Poesie (Poetry Slams) bis hin zur musikalischer Komödie. Beim Improtheater wurden die Gäste sogar direkt in das Programm einbezogen und brachten so manchen Schauspieler ins schwitzen. Bis spät in die Nacht hinein wurde zu den Beats der Aftershow DJs getanzt. „Ein ernsthaftes Thema, was uns alle betrifft, in eine Kombination mit einer Party zu stellen, war eine super Idee und kam bei allen auch gut an. Vielleicht gibt es ja in ein paar Monaten wieder so einen Abend“, kündigte Hermann Hellwig an, der an dem Abend für den richtigen Sound sorgte.        

René Kotzanek