Energierevolution zur Rettung des „Grünen Herzens“

Die Thüringer Landschaften gehören zu den schönsten der Welt, doch auch sie sind bedroht – zu ihrer Rettung hat DIE LINKE mit dem Energiekonzept einen ersten großen Schritt gemacht

Das Thema Energiepolitik ist seit „Fukushima“ in aller Munde. Selbst die Atomlobbyisten von Union und FDP sahen sich angesichts der Atomkatas-trophe gezwungen, von ihrer bisherigen Energiepolitik abzurücken. Aber die Atomkraft ist längst nicht das einzige Problem. Der Frühling war in Thüringen der wärmste und trockenste seit 1960. Die Bauern befürchten bereits jetzt extreme Ernteausfälle wegen der Dürre. Die Klimakatastrophe, noch vor Jahren ein Topthema, wird dagegen zum Klimawandel verharmlost. Dabei sind die Auswirkungen schon jetzt zu spüren, auch in Thüringen. Will man dieses Problem angehen, dann hilft nur ein radikaler Wandel in der Energiepolitik. Nicht nur ein „Green New Deal“, ein grüner Kapitalismus, sondern eine Energierevolution (mehr dazu http://www.die-linke-thl.de/fileadmin/lv/dokumente/presse/sonstiges/Einladung%20Energietag.pdf

Energierevolution bedeutet aber nicht nur den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, sondern die Strukturen in der Energiewirtschaft zu verändern. Doch auch das reicht nicht aus, um das „Grüne Herz“ zu retten.

Statt die Landschaft mit Rapsmonokulturen, die wir in Form E 10 in unseren Tank schütten, immer weiter zu zerstören, müssen wir in der Verkehrspolitik umdenken – Feinstaub ist auch so ein Thema, dass wie der Klimawandel heute kaum einen zu interessieren scheint. Die Industrie hat das Problem von selbst jedenfalls nicht gelöst. Warum sonst droht Erfurt wegen überhöhter Feinstaubgrenzwerte ab 2012 die Einführung einer Umweltzone?

Ohne ein generelles Umdenken kann sich nichts ändern. Nur wenn die Macht der Großkonzerne, seien es die vier   Energiemultis, Mineralölwirtschaft oder Autoindustrie gebrochen wird, kann es den Wandel hin zu einer nachhaltigen Politik geben. Die Grenzen des Wachstums sind erreicht. Thüringen ist dafür ein schlagendes Beispiel, denn die Rohstoffe, die einst zu Goethes Zeiten noch in der Erde schlummerten, sind lange aufgebraucht. Es wird höchste Zeit, dass der Freistaat seine Hausaufgaben macht. Eine radikale Energiewende wäre da der erste große Schritt in die richtige Richtung. Erneuerbare Energien in einer dezentralen Versorgung, das ist der Weg in die Zukunft. Eine Stark-Strom-Trasse, wie die 380-KV-Leitung durch den Thüringer Wald bedarf es dazu ebenso wenig, wie neue Kohle- und Gaskraftwerke. Die Universitäten und Fachhochschulen in Thüringen haben längst neue Konzepte in der Schublade und die technologische Entwicklung ist der politischen um Längen voraus.  

So optimal die Voraussetzungen für Thüringen sind, so schlecht handelt die Politik in Form der schwarz-rosanen Landesregierung. Die CDU ist in der Energiefrage zerstritten, die SPD lässt in Sachen erneuerbare Energien viele Worte und wenige Taten sprechen. Eine Regierungsbeteiligung der LINKEN – wie vom Wähler 2009 eigentlich gewünscht – hätte die Weichen besser stellen können.

Aber selbst das würde noch nicht ausreichen, denn Energiewende und nachhaltige Politik können nur von den Bürgerinnen und Bürger selbst gestaltet werden: durch das Sparen von Energie, das Kaufen von ressourcensparenden Produkten aus der Region und einem anderem Lebenswandel, bei dem auf das ein oder andere Stück Fleisch verzichtet und statt dem Auto das Fahrrad genommen wird – alles Kleinigkeiten, aber zusammen helfen sie, dass Thüringen weiter, wie auf unserem Foto mit dem Blick auf den Sophienhof bei Nordhausen, das „Grüne Herz“ Deutschlands bleibt.            

T. H. 

Foto: Uwe Pohlitz