Die Toten von Fukushima mahnen – Schluss mit Atomkraft!

Ein Jahr nach dem Supergau wird die Energiewende schon wieder in Frage gestellt und anstatt den Ausbau erneuerbarer Energien zu forcieren, wird die Solarförderung gekürzt.

Etwas mehr als ein Jahr ist es her,  als ein Tsunami nicht nur mehr als zehntausend Menschen in Japan das Leben kostete, sondern auch noch einen atomaren Supergau im Kernkraftwerk von Fukushima auslöste. Wohl niemand kann mit absoluter Sicherheit sagen, wie dramatisch die Situation in den Reaktoren wirklich war und noch immer ist. Nur tröpfchenweise fließen nach wie vor die Informationen von der japanischen Regierung und der Betreibergesellschaft Tepco an die Öffentlichkeit. Mehrfach musste die Sperrzone um den Unglücksreaktor erweitert werden. Die Menschen wurden aber größtenteils im Unwissen gelassen. All das erinnert auf fatale Art und Weise an den Supergau von Tschernobyl vor mehr als 25 Jahren. 

Im Nachgang der Atomkatastrophe kam es vor allem in Deutschland zu einer heftigen Debatte um die Zukunft der Atomkraft und die Energiewende hin zu Erneuerbaren. Union und FDP hatten sich lange gegen erneuerbare Energien und für Kohle und Atom ausgesprochen. Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg vor der Tür, blieb der schwarz-gelben Bundesregierung  nichts anderes übrig, als die Seiten zu wechseln und die anfangs der Legislaturperiode beschlossenen Verlängerungen der Restlaufzeiten deutscher AKW wieder zurückzunehmen. Auf dieses Versprechen fielen die Wähler aber nicht herein und so regiert erstmals Grün-Rot im Ländle. 

Doch wie so häufig: ein Jahr nach Fukushima ist vom Ausstieg aus der Atomenergie und der Energiewende bei Schwarz und Gelb nicht mehr viel übrig. Die Medien haben ebenfalls eher wenig auf den Fukushima-Jahrestag gesetzt.  Vielen großen Tageszeitungen war es nicht einmal eine Titelseite wert.  Stattdessen wird, obwohl es in Deutschland eine Vielzahl positiver Beispiele gibt, von rechts schon wieder über die angeblich hohen Kosten gejammert und abermals über den Ausstieg vom Ausstieg aus der Atomkraft schwadroniert. Sicher, niemand konnte erwarten, dass die Atomlobbyisten und ewig gestrigen Kernkraftbefürworter über Nacht verschwinden. Gerade deswegen hatten zahlreiche  Organisationen sowie LINKE, SPD und Grüne am 11. März deutschlandweit zu Aktionen aufgerufen. Die Größten fanden in Berlin und an AKW-Standorten, wie Brockdorf oder Neckarwestheim statt. Sogar im atomverliebten Frankreich kamen erstmals über 60.000 zu einer Menschenkette. Aber auch in Thüringen versammelten sich die Menschen, um den Opfern zu gedenken, aber auch ,um der Forderung nach der sofortigen Energiewende Nachdruck zu verleihen. 

Schließlich wird die in den Kommunen schon längst umgesetzt. Kettmannshausen und Viernau sind bekannte Beispiele in Thüringen. In Zella-Mehlis wird seit letztem Jahr ebenfalls verstärkt auf erneuerbare Energien gesetzt. Lesen Sie dazu auch das Interview mit Richard Rossel.