160.000 demonstrierten erneut gegen Atomkraft

Die Anti-Atomkraft-Bewegung lässt nicht locker und forderte auf Großdemos den schnellstmöglichen Ausstieg – weitere Aktionen sind für die Pfingstfeiertage angekündigt

In 20 deutschen Städten wurde am 28. Mai für ein schnelles Ende der Atomkraft demonstriert. 1.800 Demonstranten waren es in Erfurt. Nach einem Demonstrationszug durch die Innenstadt kam es zu einer symbolischen Sitzblockade auf dem Bahnhofsvorplatz, wo die Demonstranten  ihren Unmut über die Verzögerungstaktik der schwarz-gelben Koalition Luft machten. Der Bundeskanzlerin geht es  nicht – wie zurzeit vorgeheuchelt wird – um eine ernst gemeinte Absicht eines schnellen, unverzüglichen Atomausstiegs, sondern einzig und allein um den Frieden in der Koalition und um eine Besänftigung der mächtigen Atom-Lobby. Man werde dieses  „Hin und Her“ sowie die Verzögerung  des schnellstmöglichen Atomausstiegs durch die Merkel-Regierung nicht mehr hinnehmen, so die Veranstalter. 

„Fukushima hat erneut bewiesen: An der Atomenergie ist nichts sicher – außer dem Risiko. Sie ist eine veraltete, gefährliche und teure Technologie“, erklärte Hans-Jürgen Urban, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. „Ein hektisches Moratorium in Wahlkampfzeiten und dann auf Zeit spielen – das lassen Euch die Menschen nicht mehr durchgehen“, rief Urban der Bundesregierung  von Erfurt aus zu. 

Der BUND und die zahlreichen weiteren Organisation, die sich an der Aktion beteiligten sind fest entschlossen in den kommenden Wochen weiter für die sofortige Abschaltung zu kämpfen. Geplant wird von mehreren Organisationen und Gruppen für Pfingsten eine große Blockadeaktion an mehreren Atomkraftwerken durchzuführen.  


Fotos: Reiner von Zglinicki