Politik und Kultur beim Geraer Friedensfest

Zum 17. Mal lud DIE LINKE. Gera zum Friedensfest ein und hunderte kamen. Sie ließen sich dabei weder vom durchwachsenen Wetter noch von Störversuchen der Neonazis die gute Laune verderben.

Mehrere hundert Gäste der Veranstaltung, darunter auch viele Genossinnen und Genossen aus benachbarten Kreisverbänden, erlebten zum diesjährigen 17. landesweiten Friedensfest einen Mix aus Politik und kultureller Unterhaltung und konnten sich an Informationsständen von Geraer Vereinen und Verbänden über deren Arbeit informieren. 

Bodo Ramelow und Steffen Mensching, Intendant des Rudolstädter Theaters, führten in einer Gesprächsrunde den Gedankenaustausch zum Stellenwert der Kultur in Thüringen. Während Bodo Ramelow den Zusammenhang von Bildung und Kultur unterstrich, verwies Steffen Mensching auf die Notwendigkeit ausreichender finanzieller Ausstattung der Träger von Kultureinrichtungen. Beide forderten, den kulturellen Reichtum Thüringens nicht nur zu erhalten, sondern auch stärker mit dem Tourismus zu verbinden. 

Der Vorsitzende der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke im Europäischen Parlament, Lothar Bisky, hob hervor, dass mit Otto Dix einer der bedeutendsten Antikriegsmaler Sohn der Stadt Gera sei und der Weltfriedenstag angesichts der Entwicklungen weltweit nichts von seiner mahnenden Aktualität verloren habe. Das fortgesetzte Wettrüsten und die Mentalität der NATO, mittels Bomben Konflikte zu lösen, seien die falschen Mittel, um einen dauerhaften und sicheren Frieden erreichen zu können.

Er unterstrich weiterhin, dass durch Hartz IV in unserem Land eine „soziale Spaltung“ praktisch per Gesetz existiere und es Aufgabe der LINKEN im Land sei, dagegen anzukämpfen.

Eine humorvolle Städtereise nach Leipzig, Neapel oder auch Paris beschrieb Steffen Mensching in seiner Buchlesung „Ohne Theo nach Lodz“. Geradezu vergnüglich gestimmt folgten viele Zuhörerinnen und Zuhörer einer kritischen, aber keineswegs belehrend beschriebenen Reise durch verschiedene europäische Städte.  

Ein fester Höhepunkt war wiederum die Übergabe des Sportförderpreises der Geraer LINKEN, „gesponsert“ durch die Stadtratsfraktion, die beiden Landtagsabgeordneten Margit Jung und Dieter Hausold, den Bundestagsabgeordneten Ralph Lenkert und Michael Gerstenberger, Vizepräsident des Thüringer Rechnungshofes. Den Preis erhielt in diesem Jahr der 1. Sportverein Gera e.V., Rechtsnachfolger der BSG Wismut Gera, und sehr aktiv in der Kinder- und Jugendarbeit, insbesondere in der Leichtathletik. Großes Vorbild der jungen Sportler sei Heike Drechsler, einst entdeckt und gefördert in diesem Geraer Sportverein. 


Ute Hausold