Lebenshilfe – „LebensArt“

In der Weimarer Marktstraße 22 feierte das Lebenshilfewerk kürzlich sein 20. Jubiläum. Heute werden fast 500 Leute beschäftigt, die 1.500 Menschen mit Behinderung betreuen.


Im vorigen Jahr feierte das Lebenshilfe-Werk (LHW) Weimar/Apolda e.V. sein 20-jähriges Jubiläum. In all den Jahren wurde vieles geschaffen, was Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen Erleichterung bringt. Selbstbewusste Menschen sind es, deren Selbstständigkeit in allen Lebensbereichen gefördert wird. Aus einer Elterninitiative in Bad Berka wurde eine Einrichtung mit etwa 480 Beschäftigten und 1.500 Menschen mit Behinderungen. Sie werden in 35 Einrichtungen betreut und von Eltern, Angehörigen und Freunden ehrenamtlich begleitet – ein partnerschaftliches Miteinander. 


Die Institution in seiner heutigen Größe ist zu einem bedeutenden Faktor geworden – als Arbeitgeber und Auftraggeber. Das LHW Weimar/Apolda e. V. richtet seit 1991 seine Einrichtungen und Angebote für Menschen mit geistiger, seelischer oder Mehrfachbehinderung ein. Innerhalb von 20 Jahren entstand ein aktiver Wohnverbund, der individuellen Wünschen und Bedürfnissen seiner Bewohner gerecht wird.


Ein integratives Festival der Lebenshilfe vor zehn Jahren war Anlass, den einmaligen Kunstladen „LebensArt am Palais„ zu eröffnen. Hier werden kreative Produkte von behinderten Menschen ausgestellt. Galerie, Begegnungsstätte, Informationszentrum – Beispiele für lebendige Integration, wie auch die Ausstellungen, Straßenfeste und Straßengalerien. 


Ziel dieser bunten und lebendigen Ereignisse ist es, Menschen mit Behinderung in allen Lebenssituationen mit Toleranz und Achtung zu begegnen. Der unbändige Lebenswille behinderter Menschen artikuliert sich auch in der Kunst. Es ist ein richtiger Kunstmarkt, der sich da in der Weimarer Marktstraße 22 etabliert hat, aber gleichzeitig auch ein Kunstatelier. Was hier behinderte Menschen an Talent  an Phantasie und Ausdruckskraft aufbieten lässt sich kaum in Worte fassen. 


In dieser Kreativ-Abteilung werden die unterschiedlichsten phantasievollen Kunstwerke geschaffen. Sehr gern würde man mit dieser Aktionskunst auch mal Schaufenster dekorieren. 


Außerdem finden in der Marktstraße 22 auch Kurse für kreatives Gestalten statt. Es gibt eine Lese-ecke, und es soll noch manches dazu kommen, was Chancen auf Nachfrage hat. All das ist ein selbstbewusster Schritt behinderter Menschen in die Öffentlichkeit. Ein Modellversuch. Viele können helfen, dass er gelingt.  


Fotos und Text:

Reiner von Zglinicki