Hier ist die Brandmauer
Tausende auf Großdemos gegen die AfD in Thüringen.
Nach den Enthüllungen des Essener Recherchezentrums correctiv über Massendeportationen, geplant auch von AfD- und CDU-Mitgliedern, ist der Aufschrei enorm. Deutschlandweit gingen Zehntausende auf die Straßen - auch in Thüringen. In Gera waren es „nur“ ein paar Hundert. In Jena schon über 5.000, in Erfurt sogar weit über 10.000. Wie die Polizei Angesichts des prallgefüllten Domplatzes auf 9.000 kommt und warum der MDR und andere Medien das einfach nachplappern, hinterlässt einen faden Beigeschmack eines ansonsten glorreichen Tages für die Zivilgesellschaft. Eine Demo in dieser Größe hatte es zuletzt nach dem Tabubruch vom Februar 2020 gegeben. Damals wählten CDU und FDP, mit den Stimmen der AfD, Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Fascho Björn Höckes Gnaden. Bemerkenswert: Während ein enorm breites Bündnis von Parteien, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft auf die Straße geht, herrscht bei CDU und FDP in Thüringen dröhnendes Schweigen. Einzelne CDU-Leute, wie die Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann, waren zwar auf der Demo in Erfurt. Doch bis auf einen kleinen Post in ihrer Insta-Story, soll das wohl nicht an die große Glocke gehangen werden. Vermutlich, um die zukünftigen Koalitionspartners von der AfD nicht zu verärgern, spotten nicht wenige.
Wie weit der Rechtsruck schon vorangeschritten ist und wie dringend mehr Engagement ist, verdeutlichen auch das provokante Erscheinen eines rechtsextremen Youtubers und das mehrfache Zeigen von Hitlergrüßen am Rande der Demo.
Umso größer ist die Leistung des Erfurt Bündnisses „Auf die Plätze“, das diesen kurzfristig Tag ermöglicht hat. Der Kampf gegen die AfD ist damit freilich nicht gewonnen. Aber das Signal, was von diesen Demos ausgeht ist, eindeutig: Wir sind mehr! Und, wenn alle demokratisch Kräfte zusammen halten, kann die Machtergreifung der Nazis dieses Mal verhindert werden.