Deutliches Zeichen gegen Atomkraft und Krieg

Auch in diesem Jahr fanden in Thüringen wieder Ostermärsche statt. In Schalkau und Ohrdruf stand neben der Forderung nach Frieden, auch der Aussteig aus der Nutzung der Atomenergie und der Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland auf der Agenda,

Etwa 200 Menschen versammelten sich am Ostersamstag in Ohrdruf zum mittlerweile schon traditionellen Ostermarsch in Thüringen. Bei bestem Sommerwetter setzten die Demonstranten ein klares Zeichen gegen Atomkraft und Krieg. Durch den Super-GAU von Fukushima kehrte der Ostermarsch zurück zu seinen Wurzeln, die bereits auf die Anti-Atom und Anti-Kriegsbewegung der fünfziger und sechziger Jahre zurückgeht.  Das Thema Energiepolitik stand auch beim Ostermarsch im südthüringischen Schalkau im Mittelpunkt, wo sich 500 Menschen am Ostersonntag für den Ausbau erneuerbarer Energien und gegen die 380-KV-Trasse versammelten. 

Zuvor hatten Ostermarsch-Teilnehmer 51 Holzkreuze in  der Nähe des Ohrdrufer Truppenübungsplatzes in Erinnerung an  getötete Bundeswehrsoldaten und Zivilisten aufgestellt. 

Wie wichtig die Ostermärsche sind, um sich für den Frieden einzusetzen zeige auch der momentane NATO-Krieg in Libyen, sagte der LINKE Bundestagsabgeordnete Jens Petermann, der auf das Missverhältniss von Rüstungsausgaben und Entwicklungshilfe verwies. Petermann schlug vor, den Truppenübungsplatz Ohrdruf zu schließen und künftig für Solarprojekte zu nutzen. Damit kombinierte er die beiden Hauptanliegen des diesjährigen Ostermarsches. 

Die Friedensaktivisten zogen schließlich weiter zum Gedenkstein für die Opfer des KZ Ohrdruf, wo Elke Pudszuhn vom TVVdN/BdA stellvertretend einen Kranz niederlegte und alle für einen Moment des Gedenkens verweilten. Anschließend ging es weiter zum Marktplatz, wo der Ostermarsch zu den Klängen des Erfurter Liedermachers Olaf Bessert seinen Abschluss fand. 

Letztlich muss aber die Frage erlaubt sein, warum angesichts der japanischen Atomkatastrophe und des Krieges in Libyen weniger Menschen als noch im Vorjahr zum Ostermarsch kamen. Der Grad der Mobilisierung sollte sich für 2012 auf jeden Fall noch verbessern lassen, denn am Ende gilt der Grundsatz, dass man sich die Friedensdividende jeden Tag aufs Neue erarbeiten muss, woran auch Jens Petermann die Menschen erinnerte.          

Foto und Text: Thomas Holzmann