Kein Werben für’s Sterben
Am Samstag den 17. Juni fand der großflächig beworbene Tag der offenen Tür des Thüringer Landtages statt. Neben Ständen der im Parlament vertretenen Parteien, dem THW und Roten Kreuz wurde auf Geheiß des Landtagspräsidenten Christian Carius (CDU) auch die Bundeswehr eingeladen. Dies, um sich mit einem Stand als vermeintlich normale zivilgesellschaftliche Institution von nebenan zu präsentieren.
Von Georg Buder
Am Samstag den 17. Juni fand der großflächig beworbene Tag der offenen Tür des Thüringer Landtages statt. Neben Ständen der im Parlament vertretenen Parteien, dem THW und Roten Kreuz wurde auf Geheiß des Landtagspräsidenten Christian Carius (CDU) auch die Bundeswehr eingeladen. Dies, um sich mit einem Stand als vermeintlich normale zivilgesellschaftliche Institution von nebenan zu präsentieren.
Wir als antimilitaristischer Jugendverband nahmen dies zum Anlass, um mit einem „Die-In“ auf die Realität der Bundeswehr hinzuweisen, welche in ihren Werbekampagnen und öffentlichen Auftritten gerne verschleiert wird. Von der Ausbildung des Militärs von Saudi-Arabien, Tötung von Zivi-listen in Afghanistan, Auslandseinsätzen zur Sicherung der Handelswege und Profite, militärischem Drill, Korpsgeist bis zur Einschränkung der Grundfreiheiten von Soldat*innen. Die Kritikpunkte gegenüber der Bundeswehr sind vielfältig und begründen eine fortlaufende Notwendigkeit, den öffentlichen Auftritten der Bundeswehr politisch entschieden entgegen zu treten.
Seit der Abschaffung der Wehrpflicht hat die Bundeswehr Probleme Nachwuchs zu generieren. Das Ausbleiben der Wehrpflichtigen versucht die Bundeswehr über neue Wege wie Werbekampagnen und öffentlichkeitswirksame Auftritte zu kompensieren und damit neue Rekrut*innen anzulocken. Dabei präsentiert sie sich gerne als netter Arbeitgeber von nebenan, der gutbezahlte und vermeintlich sichere Jobs anbietet, welche Abenteuer und Abwechslung bieten. Dabei macht die Bundeswehr keinen Halt vor den Schulen, und bietet gerade Schüler*innen eine vermeintlich gute Berufsperspektive. Wir kritisieren, dass die Bundeswehr in der Zivilgesellschaft ungeniert und unhinterfragt für sich werben darf und dies nicht nur auf Einladung von latenten Kriegstreibern wie der CDU, sondern auch eine SPD von einer antimilitaristischen Perspektive weit entfernt zu sein scheint. So beispielsweise auf Einladung des Landesvorsitzenden der SPD, Bausewein, im letzten Jahr geschehen bei dem die Bundeswehr öffentlich mit Panzern und anderem Kriegsgerät über den Domplatz Erfurt flanieren durfte.
Wo die Bundeswehr öffentlich auftritt müssen wir entgegentreten, da die Bundeswehr eben nicht für eine freie und friedvolle Gesellschaft steht, sondern in der Konsequenz ihres Handelns Krieg, Leid und Elend entsteht, Gewalt erzeugt weitere Gewalt und keine Perspektive für eine friedlichere und humanitärere Gesellschaft.
Bei einem „Die-In“ legen sich die Betroffenen auf den Boden und stellen sich tot, um damit die Folgen militärischen Handelns zu veranschaulichen.