Die entscheidende Schlacht

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Am 2. Februar 1943 siegte die Rote Armee in Stalingrad über die Wehrmacht. Doch die Bundesregierung schweigt zu dieser entscheidenden Schlacht zur Befreiung Eurpas von der Nazidiktatur.

 

Von Gerd Anacker

 

Am 2. Februar 1943 siegte die Rote Armee in Stalingrad über die Wehrmacht. Doch die Bundesregierung schweigt zu dieser entscheidenden Schlacht zur Befreiung Eurpas von der Nazidiktatur.

Mit der totalen Niederlage der 6. Armee der Wehrmacht an der Wolga wurde die Wende des 2. Weltkrieges eingeleitet. Zur Erinnerung: Mehr als 27 Millionen Menschen der Sowjetunion wurden Opfer des verbrecherischen Krieges. Russischen Quellen zufolge wurden während der gut sechsmonatigen Kämpfe in und um Stalingrad 478.000 Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee getötet, 650.000 weitere verwundet. Auf Seiten der Wehrmacht und ihrer Verbündeten starben 300.000 Soldaten, mehr als 90.000 Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft.

Der menschenverachtende deutsche Imperialismus trieb in nur drei Monaten über 200.000 junge deutsche Menschen in einen sinnlosen Tod. 


Ende Januar 1943 waren 22 deutsche Divisionen mit über 330.000 Soldaten eingeschlossen. Der eiserne Ring wurde immer enger. Das Angebot des sow-jetischen Oberkommandos für eine Kapitulation wurde von der deutschen Wehrmacht schnöde abgelehnt. Mehr noch, auf dem Weg zum angeblich rettenden Flugplatz Gumrak  sind 14.000 deutsche Soldaten in der Steppe gestorben, unbekannt und unbeerdigt, mitleidig vom Schnee überweht.
Die „Bolschewisten“ erschossen ihre Gefangenen nicht, wie es die Goebbels-Propaganda behauptet hatte. Sie bekamen Brot in einer Zeit, da Millionen Bürger in der Sowjetunion Hunger litten. Der deutsche Imperialismus erlitt in Stalingrad seine schwerste Niederlage, von der er sich lange nicht wieder erholen konnte. Es siegten die Verteidiger der gesellschaftlichen Fortschritte. Damit wurde der Weg frei für die Befreiung ganz Europas vom faschistischen Joch.
Die Folgen des 2. Weltkrieges waren tiefgreifend und reichen bis in unsere Gegenwart hinein. Während die materiellen Schäden nach und nach behoben wurden, beeinflussen die individuellen und politischen Auswirkungen des Krieges die Menschen und Gesellschaften bis heute. 


Auch zahlreiche Soldaten aus Thüringen erlebten das Gemetzel von Stalingrad, dem heutigen Wolgograd.  Die Weitergabe der persönlichen grausamen Erinnerungen an ihre Kinder und Enkel prägte Jahrzehnte das Leben der Beteiligten und ihrer Familien.
Das große Ehrenmal „Mamajew Kurgan“ in der Nähe von Wolgograd mit seiner monumentalen Figur „Mutter der Heimat“ erinnert seit Jahrzehnten tausende Besucher an die entscheidende Schlacht des 2. Weltkrieges, in der dem deutschen Faschismus das Genick gebrochen wurde.  
Kaum zehn Jahre nach Stalingrad wurde in der Bundesrepublik unter dem CDU-Kanzler Adenauer ein Mitverantwortlicher für die Verbrechen an der Wolga, Hitlers General Heusinger, damit beauftragt, die Bundeswehr aufzubauen. Die Bonner Parteien machten die Bundeswehr zur stärksten Militärmacht der NATO in Europa. 

Antikommunismus und Antisow- jetismus spielen auch wieder eine bedeutsame Rolle – heute in Gestalt der Russland-Phobie. Wie Sevim Dagdelen, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Der LINKEN im Bundestag erklärte, will die Bundesregierung an dieses historisch bedeutsame Ereignis, als entscheidender Schritt zur Befreiung Europas von der Nazidiktatur nicht erinnern. „Es ist unwürdig und beschämend, dass die Bundesregierung mit keiner Silbe erinnern will“, erklärte die Bundestagsabgeordnete. In Wolgograd fand zum Jubiläum eine große Gedenkfeier mit Wladimir Putin statt. Dieser rief seine Landsleute auf, „sich an den Taten der Väter und Großväter ein Beispiel zu nehmen“.  Das Land habe sich damals als unbezwingbare Festung erwiesen und die Faschisten abgewehrt, hob Putin hervor. Außenminister Sergej Lawrow verwahrte sich gegen die Versuche anderer Länder, die Geschichte des 2. Weltkrieges umzuschreiben und die Bedeutung des sow-jetischen Sieges zu schmälern.